Erfolgreich Experten aufbauen und Vertrauen in Fachkreisen gewinnen.
Teil 3: Welche Faktoren die Zusammenarbeit mit Fachredaktionen erfolgreich machen.
Von Sabrina Ortmann
Die ExpertInnen im Unternehmen sind identifiziert und das Brainstorming zur Themenfindung hat viele erfolgversprechende Ideen hervorgebracht. Damit ist der wichtige strategische Teil der Arbeit erledigt. Jetzt müssen „nur noch“ die richtigen Redaktionen von dem wertvollen Erfahrungsschatz erfahren. Aber wie stellt man das am besten an? Nach dem Gießkannenprinzip dutzende Angebote an ohnehin schon von E-Mails geflutete Redaktionen zu versenden, ist nicht effektiv. Fachredaktionen schätzen individuell für sie erstellte Beiträge, die die Erwartungen ihrer Leserschaft erfüllen. Der Königsweg führt daher über eine gründliche Recherche und individuelle Ansprache.
Themenwahl: Studieren geht über Probieren
Aus der langen Ideenliste gilt es die Themen herauszufiltern, die für die jeweilige Redaktion passen. Am Anfang dieses Prozesses steht eine gründliche Recherche in den Themenplänen der Wunschmedien. Diese bekommt man auf Anfrage in der Media-Abteilung des jeweiligen Verlages. Der Vorteil: Häufig steht schon viele Monate im Voraus fest, welche inhaltlichen Schwerpunkte die Publikationen in welcher Ausgabe setzen. Der Gastbeitrag kann also ganz gezielt vorgeschlagen werden.
Um den eignen Artikel passgenau anbieten zu können, lohnt es sich außerdem, die Zielpublikationen gründlich zu studieren. Gibt es dort überhaupt Gastbeiträge? Wenn ja, in welcher Funktion und in welcher Art Unternehmen arbeiten die Autoren, welche Themen werden in welcher inhaltlichen Tiefe diskutiert, wie ist die Tonalität und welche Formate – Case Study, Interview, Kommentar oder Praxisbeitrag – sind zu finden?
„Wenn die Durchsicht des Mediums ergibt, dass dort überhaupt keine Gastbeiträge abgedruckt werden, sollte das Unternehmen auch darauf verzichten, welche anzubieten.“
Christiane Fröhlich, Redakteurin der Fachzeitschrift INTERNET WORLD Business
Das Abstract: Elevator-Pitch
Redakteure haben wenig Zeit und müssen ein Themenangebot schnell erfassen und bewerten können. Ein Abstract erleichtert ihnen dies sehr. Es handelt sich dabei um einen kurzen Abriss, der das Thema vorstellt sowie seine Aktualität und Relevanz beschreibt. Zusätzlich empfehlen sich einige zentrale Fragestellungen, auf die der Gastbeitrag eingehen wird. Das Dokument enthält außerdem zwei, drei Sätze zum Verfasser des Beitrages, aus denen seine Funktion sowie seine Kompetenz im Thema hervorgeht.
Die Redaktion: Teamplayer gesucht
Im nächsten Schritt wird das Thema mit der Redaktion abgestimmt. Und zwar, bevor viel Zeit und Mühe in den Artikel einfließt. Wer frühzeitig den Dialog sucht, kann Schwerpunkte, spezifische Interessen und formale Vorgaben bereits im Vorfeld abstimmen.
„Was mir bei jedem Beitrag wichtig ist: der persönliche Kontakt und der Austausch zum Thema. Nur so kann gemeinsam ein toller Fachbeitrag entstehen, der auch unseren Lesern gefällt.“
Georgina Bott, Redaktion des B2B-Portals marconomy.de
Der Redakteur wird sich in der Regel melden, wenn er den Gastbeitrag veröffentlichen möchte. Oft ist Geduld gefragt, denn die Redaktionen erhalten jeden Tag viele Themenvorschläge und Pressemitteilungen von Unternehmen und PR-Agenturen. Permanentes telefonisches Nachfragen führt hier nicht zum Ziel. Eine freundliche E-Mail zum Stand der Dinge sollte aber in Ordnung sein.
Wer diese Empfehlungen berücksichtigt und gerne auch etwas Fingerspitzengefühl aufbringt, wird den eigenen Beitrag bald veröffentlicht sehen. Aber halt – da fehlt doch noch was… Richtig: der Artikel. Über welche Art Texte sich Fachmedien freuen und womit man garantiert sofort im Papierkorb landet, verrate ich im nächsten Teil.
Erfolgreich Experten aufbauen und Vertrauen in Fachkreisen gewinnen. Teil 2: Warum Fachredaktionen ein großes Interesse an Expertenwissen haben.
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